Auf geht’s oder willkommen zurück in den Reiseschuhen

Endlich sind wir wieder unterwegs. Mir scheint wir brauchen jedes Mal länger, um uns in Bissendorf wieder loszueisen. Ursprünglich wollten wir schon Ende Januar wieder unterwegs sein. Da wir aktuell nicht auf unseren Wohnwagen zurückgreifen können, war es auch gar nicht so einfach etwas Passendes zu finden. Letztendlich hat es uns nach Teneriffa verschlagen, die Kanaren können den deutschen Winter auf ein erträgliches Maß kürzen.

Leider eignen sie sich aber gar nicht für eine Wohnwagentour, zumal unser Wohnwagen auch immer noch beim Händler auf seine Reparatur wartet (seit drei Monaten!). So sind wir nach einem sehr langen Reisetag in einer Ferienwohnung angekommen, die, nachdem Finja und ich zwei Stunden lang Krempel weggestellt und geputzt haben, ganz passabel ist. Bleibt aber die Frage, warum der ganze Nippes überhaupt dasteht?

Man könnte es sich leicht machen und sagen, jemand hat versucht zu „dekorieren“, über Geschmack lässt sich streiten. Allerdings bezweifle ich, dass irgendwer ein staubiges Teelicht in einem etwas wachsverschmierten Glas wirklich als dekorativ betrachtet. Warum dann?

 

 

Es musste irgendwo hin? Vielleicht! Aber ich will damit nicht Urlaub machen. Vor drei Jahren habe ich angefangen unser Zuhause von all diesem überflüssigen Krempel zu befreien. Nach dem Motto „Was nicht glücklich macht kann weg!“ bin ich Zimmer für Zimmer durchgegangen und habe ausgemistet. Inzwischen bin ich in den meisten Räumen mehrfach gewesen und habe immer noch etwas gefunden von dem wir uns trennen konnten. Es ist ein bisschen wie bei einer Zwiebel, Schicht für Schicht. Zuhause sind wir bei einem gut händelbaren Minimum angekommen.

Denn das ist es, worum es geht, jedes Teelicht, jede Vase, die rumsteht muss „gehändelt“ werden, man muss sie putzen, man muss sie zur Seite stellen, um das Fenster zu öffnen und in meinem Fall muss ich aufpassen, dass sie niemand runterschmeißt. Das braucht Zeit, mentale Energie und oder Geld, wenn man jemanden bezahlt, der die eigene Wohnung oder das Ferienhaus putzt.

Heute denke ich, das Ausmisten hat den Grundstein für unsere Reisen gelegt. Das Befreien von physischem Ballast hat auch zur Befreiung von mentalem Ballast geführt. Wir hatten den Kopf frei die Reisen zu planen. Wir kommen mit weniger Dingen aus und haben deshalb mehr Zeit für uns und unsere Kinder.

In der letzten Woche haben wir diese Zeit genutzt, um erstmal hier anzukommen und die Sonne zu genießen, Sonnenbrand inklusive. Wir haben die Umgebung erkundet und den Atlantik begrüßt und sind nun auf der Suche nach einer Bleibe für die kommenden Wochen, da wir dieses Ferienhaus nur für die ersten zwei Wochen gemietet haben.

Bei unserem letzten Kanaren Aufenthalt auf La Palma haben wir quasi das perfekte Ferienhaus (https://obisun.net/de/Casa/ficha_casa/2 – zur Erinnerung) gefunden, es war eine glückliche Fügung. Jetzt heißt es ein paar Tage Suchen und Hoffen, ich bin gespannt, wo wir landen und ob wir etwas finden, dass wir nicht ausmisten müssen, bevor wir darin wohnen können.

Für eine Antwort auf die Frage „Warum der ganze Nippes?“ gilt vielleicht der Umkehrschluss: Führt mentaler Ballast zum Anhäufen von Krempel? Ich weiß es nicht, aber ich vermute, dass es da einen Zusammenhang gibt.

 

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