Back to the roots

Vor neun Jahren waren wir das erste Mal mit dem Wohnwagen unterwegs. Ich hatte einige Zeit gebraucht, um Patric von dem Konzept des Campingurlaubes zu überzeugen. Unsere erste größere Tour führte uns 6 Wochen lang durch Schweden und Norwegen. Unser damaliger Anhänger war ein Knaus Südwind und wir waren auch nur zu viert. Aber es war das erste Mal, dass wir dieses Gefühl von Freiheit hatten, das uns immer wieder starten lässt. Seitdem ist übrigens auch Patric überzeugter Camper.

Ich habe mich daran zurückerinnert, weil wir nach den letzten sehr intensiven Wochen endlich wieder zu mehr Ruhe und Gelassenheit gefunden haben und wieder so unterwegs sind, wie wir es lieben gelernt haben.

Denn Campen ist nicht gleich Campen. Es gibt die Dauercamper, deren Domizil mehr einem Miniaturferienhaus als einem Wohnwagen gleicht; es gibt Clubcamper, die einmal im Jahr alles zusammenpacken was ins und ans Auto passt (kennt ihr: Dachbox, Fahrradträger und die Wangen der Kinder werden von dem ganzen Geraffel im Auto an die Seitenfenster gedrückt und hinterlassen klebrige Abdrücke. Wenigstens sehen die so was von der Welt!), dann geht’s 3 Wochen in eine große Campinganlage, Wassergymnastik und Minidisco genießen; die Luxuscamper, das sind die, die zwar alles (bis hin zur Spülmaschine) in ihrem Wohnmobil haben, aber nirgends mehr hin können, weil das Ding, so groß wie es ist, auf keinen Platz passt.

Unseren Stil, und ich denke wir befinden uns in guter Gesellschaft, würde ich als „Back to the roots“ bezeichnen. Wir genießen es in, oder zumindest nah an, der Natur zu sein, uns abseits der Touristenpfade zwischen die Einheimischen zu mischen, durch die Natur zu wandern und dort Unterschiede und Ähnlichkeiten zu entdecken. Dafür verzichten wir gern auf einen beheizten Pool auf dem Campingplatz. Und wenn es sich anbietet mal ganz ohne Campingplatz in der Natur zu stehen, dann wird auch unter der Gießkanne „geduscht“, kalt versteht sich 😉. Auch wenn das natürlich die Ausnahme ist, sind es diese Standorte, die in Erinnerung bleiben.

 

 

Das Einfache und Naturnahe erdet uns irgendwie, es macht uns entspannter und relaxter. Damals in Norwegen, wo frei campen erlaubt ist, ist uns das das erste Mal aufgefallen. Aktuell stehen wir am Rande eines winzigen, italienischen Bergdorfes an einem Platz, an dem Camper kostenlos stehen dürfen. Strom gibt es für 2 Euro und Wasser ist gratis, ein Zufallsfund, aber ein Glücksfund. Hier ist Nichts außer „Schön“ und plötzlich kommen Ruhe und Entspannung um die Ecke und gesellen sich zu uns. Herrlich!

Jeder wie er will, aber das ist das, was uns gut tut. Wir bleiben noch etwas und dann geht es weiter nach Sizilien.

 

One thought on “Back to the roots

  • Hallo Judith!
    Mir wurde Euer Blog gezeigt!
    Ich muss sagen… super! Wie Ihr schreibt ist klasse!
    Ich wünsche Euch weiterhin eine tolle und entspannte Zeit und eine gute Weiterfahrt! Genießt es!
    Liebe Grüße,
    Johanna (St. Luzi🙂)

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