Rückblick auf 7 Wochen Irland

Als ich angefangen habe diesen Block zu schreiben, nahm ich mir vor möglichst wenig auf die allgemeine Covid-Situation einzugehen, da ich finde, dass dieses Thema ohnehin nervig omnipräsent ist. In diesem Beitrag werde ich wohl ein bisschen von dieser Maxime abrücken, denn es hat unsere Zeit in Irland in besonderem Maße geprägt.

Wir waren ungefähr 7 Wochen in Irland, von Anfang Februar bis Mitte März. Zusammenfassend würde ich sagen, Irland hat eine beeindruckende Landschaft, aber um eine Aussage über alles andere treffen zu können müssen wir nochmal wiederkommen.

Irland war während der Zeit, die wir dort waren in einem wirklich „harten Lockdown“, mal abgesehen von Lebensmittelgeschäften war beinahe alles andere geschlossen. Ich hätte wirklich gern in einem irischen Pub ein Guinness getrunken, hätte gern auf einem Volksfest irischen Steptanz gesehen oder mir ein paar historische Gebäude bzw. Schlösser angesehen. Aus alledem ist nichts geworden.

Stattdessen waren wir viel in der Natur unterwegs und das hat uns allen sehr gut getan. Wir haben vom Wasser geformte Höhlen gesehen, waren am süd-westlichsten Punkt Irlands und haben dort vergeblich nach Walen Ausschau gehalten, konnten Wasserfälle und Steinkreise bestaunen und die Mädels und Patric sind sogar in den Atlantik gehüpft.

Beeindruckt hat mich vor allem die „Wanderung zum süd-westlichsten Punkt Irlands“, zum einen ob der grandiosen Aussicht, angeblich kann man an dieser Stelle mit etwas Glück vom Festland aus vorbeiziehende Wale sehen, aber auch ohne Wale ist die Aussicht atemberaubend. Und zum anderen ob der kindlichen Energie mit der unsere Mädels einen (gefühlt) kilometerlangen Berg hochlaufen – mehrmals – nur um nochmal herunterlaufen zu können! Ich bin übrigens (7. Monat schwanger) nur mit Müh und Not oben angekommen und auch mein sonst recht sportlicher Ehemann war ordentlich am Schnaufen. Diese Energie mit der Kinder Berge rauf und runter rennen können fasziniert mich immer wieder und da wünsche ich mich so manches Mal in meine eigene Kindheit zurück. Das waren noch Zeiten.

Allerdings mussten wir uns einstellen auf dieses Land. Das Wetter zum Beispiel, es hat fast jeden Tag geregnet, aber es hat auch an vielen Tagen die Sonne geschienen. Es war ein bisschen wie beim Tanzen, man muss einen gemeinsamen Rhythmus finden und dann klappt es prima. Wir haben unsere Tage einfach nach dem Wetter ausgerichtet, war es sonnig und trocken, waren wir draußen, bei Regen haben wir alles andere erledigt.

Auch auf das Ferienhaus mussten wir uns „einstellen“, warmes Wasser im Bad? Ja, gab es. Aber nur wenn man eine Stunde vorher den Kessel eingeschaltet hat. Aus Kostengründen, dann aber alle – schwupp – der Reihe nach fix duschen, sonst hat der Letzte (in der Regel also Papa Patric) nur noch kaltes Wasser. Auch eine Erfahrung!

Durch die Covid-Situation haben wir statt Land und Leute nur „Land“ kennengelernt. Wir hatten annähernd keinen Kontakt mit den Einheimischen (von unseren Vermietern einmal abgesehen – die sind jedoch gebürtige Niederländer – das zählt nicht so ganz). Dadurch ist uns klar geworden, es geht beim Reisen auch um die Menschen. Nicht um sonst heißt es „Land und Leute kennenlernen“, ohne „Leute“ ist die Erfahrung nicht komplett.

Irlands Natur ist in meinen Augen jedoch eine Reise wert, diese Farben und Formen, die Luft und die Einsamkeit ist unvergleichlich!

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